DER GLAUBE
Wie die meisten Brasilianer wurde ich in dem Glauben an die Existenz eines Gottes erzogen. Ich wuchs in dem Bewusstsein auf, dass Gott alles erschaffen hatte und dass Er gütig war. Daher befolgte ich seine Gebote.Diese ganze Religiosität war dadurch eingeschränkt, dass ich nicht wirklich wusste, wer Gott ist. Ich führte ein wenig intensives spirituelles Leben, denn ich setzte meine ganze Hoffnung und mein ganzes Vertrauen auf den Fußball. Ich stellte mir vor, dass ich durch den Sport Gelegenheit haben würde, die Geschichte meines Lebens und die meiner Familie zu ändern. Fußball war für mich das einzige Mittel, um glücklich zu werden. Mit dreizehn Jahren gelang es mir, einen Platz in der Jugendmannschaft von Palmeiras zu erobern. Mein Traum, Profi-Fußballspieler zu werden, fing an, in Erfüllung zu gehen, dachte ich. Drei Jahre lang habe ich mich mit großer Hingabe dem Fußball verschrieben. Bis zu dem Zeitpunkt, als ein neuer Trainer der Mannschaft vorgesetzt wurde und neue Spieler mitbrachte. Viele Spieler, unter anderem auch ich, wurden dadurch entlassen. Ich war frustriert und traurig, denn meine ganze Hoffnung hatte auf diesem Verein geruht. Ich hatte schon viele Pläne geschmiedet – von heute auf morgen zerplatzte dann mein Traum. Ich versuchte weiterhin, eine neue Gelegenheit zu finden, aber ich wurde immer wieder enttäuscht.